21.10.19

Kurzfilmpreis des Studentenwerks Osnabrück geht an "Delivery Service".

Russisches Filmemacherpaar Vladimir und Elena Koptsev erhalten die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung.

„Hier stellt der Bote nicht Pakete oder Briefe zu, sondern pure Emotionen. Jeder Mensch kann echte Freude, Liebe, Rückblenden und Erinnerungen an seine Liebsten verschicken. Persönliche Anwesenheit ist hier nicht notwendig. Der Lieferservice erledigt für Sie alles nach Ihren Vorstellungen.“ Text und Foto Programmheft Unabhängiges FilmFest.

Mittendrin der Gruppe: die Filmemacherin Elena Koptsev mit der Urkunde. Rechts von ihr Jörg-Markus zur Oven, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks Osnabrück, sowie die studentische Jury für das Genre ‚Kurzfilm‘ – ganz rechts die Vorsitzende der Jury Brandon Lean.

Wie in jedem Jahr zum Unabhängigen FilmFest ist die Leiterin Julia Scheck und die studentische Jury des Kurzfilmpreises zu Gast in der Mensa Schlossgarten. Hier mit Claudia Puzik, Pressereferentin (ganz links) , und Philipp Heckmann, dem stellvertretenden Leiter der Hochschulgastronomie des Studentenwerks Osnabrück (ganz rechts).

Bereits zum dritten Mal stiftet das Studentenwerk Osnabrück den Preis für den besten studentischen Kurzfilm des 34. Unabhängigen FilmFests Osnabrück. Die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung wurde in diesem Jahr an das russische Filmemacherpaar Vladimir und Elena Koptsev für ihren Film „Delivery Service“ verliehen. 

Die studentische Jury zeigte sich beeindruckt vom Thema des kurzen Films. In 13 Minuten wird erzählt, wie vereinsamte Menschen über einen ganz besonderen Lieferservice „Post“ bekommen. Statt Briefen werden den Empfängern Gedichte, Lieder, Umarmungen und Liebkosungen gesendet, von Menschen, die selbst nicht anwesend sein können oder wollen. 
Der Zusteller, hervorragend gespielt von Andrey Kondratyev, klingelt an der Wohnungstür, überprüft den Personalausweis und verzaubert - für die Zeit seines Auftrags – die Empfänger. Als Vertretung für den Besteller berührt und begeistert er z.B. mit einem Gedicht die einsame Großtante, singt für den traumatisierten Soldaten ein Lied zur Gitarre oder umarmt und liebkost im Auftrag des abwesenden Geliebten eine schwangere Frau. Am Ende der Performance lässt er sich regungslos seine Arbeit quittieren und verschwindet zum nächsten Kunden. 

Jörg-Markus zur Oven, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks Osnabrück, überreichte der Filmemacherin Elena Koptsev die Preisurkunde und den Scheck im Wert von 1.500 Euro. „Für das Studentenwerk Osnabrück ist die Stiftung des Preises Ehrensache. Am Unabhängigen FilmFest nehmen nicht nur studentische Filmemacherinnen und Filmemacher teil. Die unabhängige Jury besteht aus Studierenden und die Auswahl der 10 Wettbewerbern aus über 500 Einsendungen erfolgt über eine studentische Findungsgruppe. Diese Aktivitäten sind für junge Filmschaffende eine gute Gelegenheit, ihre Arbeiten einem größeren Publikum zu zeigen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln ihre kulturellen Vorlieben und schulen in den Gesprächen ihre Fähigkeit, die eigene Position zu vertreten und tolerant mit entgegengesetzten Positionen umzugehen. Für uns eine gute Gelegenheit, den sozialen Auftrag in einem kulturellen Kontext umzusetzen“, so Jörg-Markus zur Oven. 

Das Unabhängige FilmFest wurde von Studierenden gegründet. „Mit dem 34. Unabhängigen FilmFest haben Julia Scheck und ihr Festivalteam wieder ein hervorragendes Programm kuratiert. Zu sehen waren Filme, die nicht nur konsumiert werden, sondern die zu gesellschaftlichem Engagement ermutigen und provozieren“, so die Pressereferentin des Studentenwerks Claudia Puzik.